Südfrankreich

 

Von Augsburg über Colmar bis

Saint Tropez

 

3450 km, 14 Übernachtungen,

gigantische Schluchten, azurblaues Meer

 

 


Karfreitag, 15.4.2022, Colmar und Elsass!

Wir sind wir recht früh gestartet. Unser erstes Ziel sollte Colmar sein. Dort waren wir vor einigen Jahren schon einmal und kannten dort den Stellplatz am Yachthafen.

Unsere Route führte uns über Krumbach, Illertissen, Biberach nach Sigmaringen. dort bogen wir rechts ab und folgten der Nebenstraße am Oberen Donautal entlang nach Tuttlingen. Weiter Richtung Freiburg ging es dann über Breisach zum Rhein und von dort weiter bis Colmar.

Als wir gegen 14.30 in Colmar ankamen mussten wir feststellen das der Stellplatz am Yachthafen komplett voll war. Ebenso auch die anderen Plätze um Colmar herum. Wir hätten wohl besser reservieren sollen. Schließlich was es das lange Osterwochenende, und es waren sehr viele Franzosen mit ihren Wohnmobilen unterwegs.

Auf der Suche nach einem Ausweichquartier wurden wir in Ungersheim fündig. Am Freilichtmuseum fanden wir einen kostenlosen Stellplatz. Im Restaurant am Freilichtmuseum ließen wir uns unser erstes "Urlaubsessen" schmecken. Wobei da doch ein wenig Beigeschmack dabei war angesichts der doch recht hohen Preise. Das Essen in Frankreich generell etwas teurer ist war uns bekannt. Aber 5,50 Euro für eine Flasche Wasser die im Supermarkt 50 Cent kostet?! Das erschien uns dann doch etwas unverschämt.


Ostersamstag, 16.4.2022, Dijon!

In der App Park4Night hatte ich einen Übernachtungsplatz in Dijaon gefunden. Direkt am Kanalhafen, Port du Canal, war ein kleiner Parkplatz ausgewiesen. Um den zu finden folgt man von Westen kommend der Avenue Gustave Eiffel Richtung Zentrum und biegt unmittelbar vor der Brücke über den Kanal rechts in eine kleine Seitenstraße. Dort standen schon andere Wohnmobile und wir fühlten uns gut aufgehoben.

Ich hob unsere Räder/Saxonetten von der Heckbühne und wir erkundeten die nähere Umgebung. Vor allem suchten wir dabei nach einem günstigen Lokal zum Essen, so teuer wie am Vortag sollte es nicht noch einmal werden. So fanden eine Dönerbude!

Wir bestaunten eine kleine Schleuse und kamen zu dem Schluss das dort niemals die Schiffe hinein passen könnten die dort im Kanalhafen lagen. Am nächsten Morgen wurden wir dann Zeuge wie eines dieser Schiffe fertig gemacht wurde und schließlich in Richtung dieser Schleuse ablegte. Die Daniell war wohl genau dafür gebaut worden. Nahezu zentimetergenau passte es in die Schleuse. Wir sahen etwa 15-20 Menschen auf diesem Schiff, die hatten wohl so eine Fluss/Kanal-Kreuzfahrt gebucht. Ich habe im WWW nachgesehen, es war nicht herauszufinden was so eine Fahrt kostet.

Es war Ostersonntag, 17.4.2022, das Wetter war super. Es war ideal für ein Sightseeing.

Wir fuhren zuerst zu der Kathedrale, deren herausragende Türme wir schon am Vortag gesehen hatten. Dort fand gerade die Ostermesse statt, also verließen wir die Kirche wieder und machten dann später noch Fotos von drinnen. Wir fuhren weiter in die Altstadt und bestaunten die schönen Fachwerkhäuser. Wir fanden die Rue des Forges, wo Dreharbeiten zu einem Film mit Gerard Depardieu stattfanden. Wir fanden die Markthalle, die leider geschlossen hatte, fanden den Herzogspalast mit dem Place de la Libération. Wir kamen zu dem Place de la République und am Ende zu dem kleinen botanischen Garten.

Nach der ausgiebigen Tour durch durch Stadt hatten wir natürlich wieder Appetit auf ein preiswertes Essen. Zwei Häuser neben der Dönerbude gab es eine Burgerbude, dort gab es unser Abendessen. Natürlich grille/koche ich am liebsten selbst am/im unseren WoMo. Aber wenn ich auf einem normalen Parkplatz kostenlos stehe, dann mache ich dort nicht extra auf mich aufmerksam. 


Ostermontag, 18.4.2022

Wir setzten wir unsere Tour fort und fuhren weiter Richtung Süden. Wir kamen bis Saint Pierre de Boeuf wo wir auf dem Camping de la Lône Quartier bezogen. Nach den anstrengenden Tagen in Dijon wollten wir die angenehmen Vorzüge der am Campingplatz vorhandenen Infrastruktur nutzen und etwas ausspannen.

In direkter Nähe des Platzes fließt die Rhone, das Foto zeigt aber einen kleinen Nebenarm an dem ein schönes Naherholungsgebiet angelegt wurde.

Nach dem Abendessen stöberten wir in unseren Reiseunterlagen und entdeckten dort unser Ziel für den nächsten Tag. Die Gorges de l'Ardèche. Die Beschreibung in den Reiseunterlagen versprachen ein spektakuläres Erlebnis.


Dienstag, 19.4.2022, die Gorges de l'Ardèche!

Der Rhone weiter nach Süden folgend fuhren wir bis Valence und dann weiter nach Aubanas. Wir hatten entschieden diese Schlucht von Westen kommend zu "erfahren". In Vallon Pont d'Arc beginnt, bzw. endet diese Schlucht, je nach dem von wo man kommt, und setzt dann dieses spektakuläre Zeichen mit diesem Felsenbogen, unter dem die Ardèche entlang fließt. 

Die "D290" verläuft direkt neben der Schlucht und bietet an elf Haltepunkten die Möglichkeit zu wahrhaft atemberaubenden Aussichten. Die sehr kurvenreiche und teils sehr enge "D290" führt dann weiter bis Saint Martin d'Ardèche und mündet dort in die "D86". Weiter Richtung Süden kamen wir dann bis Bagnols sur Cèze wo wir einen kostenfreien Stellplatz ausfindig machten.


Mittwoch, 20.4.2022. Wir hatten ursprünglich die Idee nach Arles zu fahren und von dort die Carmarque zu erkunden. Wir haben in einigen Fernsehbeiträgen so viel darüber gesehen. Darum hatten wir eine Radeltour in die Carmarque in unseren Plan aufgenommen. Auf dem Weg nach Arles wurde aber das Wetter zunehmend schlechter. Darum machten wir etwas ganz anderes. Wir fuhren an Arles vorbei, streiften am Nationalpark Carmarque entlang und fuhren an Montpellier vorbei weiter die Küste entlang bis Vias. Dort hatte das Wetterradar etwas besseres Wetter in Aussicht gestellt. 

In der App waren einige Campingplätze gelistet und wir suchten uns in Vias Plage einen heraus. Am Platz angekommen wurden wir aber abgewiesen. Es gäbe dort keine Plätze für durchreisende Wohnmobile. So erging es uns an insg. 3 Plätzen, wir wurden als Übernachtungsgast abgelehnt. Die Platzbetreiber/Eigentümer hatten sich entschieden mehr auf Bungalows und Mobilehomes zu setzen. Was durchaus verständlich ist, denn damit lässt sich mehr Geld verdienen.

Fast schon etwas beleidigt wollten wir es an einem anderen Ort probieren und wollten Vias verlassen. Dann kamen wir aber am Camping l'Air Marin vorbei. Über den Zaun hinweg sahen wir andere Wohnmobile stehen und fuhren dann zur Rezeption. Sehr freundlich und sehr herzlich wurden wir dort begrüßt und aufgenommen. Wir bezogen dort Quartier, ließen uns Münzen für den Waschautomaten geben und legten einen Haushaltstag ein. So machte uns das etwas trübe Wetter nicht mehr all zu viel aus. Wir hatten Zeit und Ruhe auf besseres Wetter zu warten.

Wir verbrachten auch den folgenden Donnerstag dort und machten uns dann am Freitag wieder auf den Weg. Wir hatten neue Pläne!


Freitag, 22.4.2022, Béziers!

Der Platz in Vias liegt direkt am Canal du Midi Über diesen Kanal haben wir kurz vor dem Urlaub einen Bericht im Fernsehen gesehen. Darum sind wir nach Béziers gefahren um uns dort die 9stufige Schleuse anzusehen.

Mit diesem Meisterwerk an Ingenieurleistung werden auf einer Länge von 312 Metern 21,5 Meter Höhenunterschied überwunden. Damit wird den Kanalschiffen, bzw. den Hausbooten die Möglichkeit gegeben in den Fluß Orb zu gelangen, oder diesen gar zu überqueren und die Fahrt im Kanal bis Vias fortzusetzen. Interessant ist auch die Geschichte über den "Wasserhang". Die Idee war über diesen Hang größere Frachtschiffe, die nicht in die Schleuse passten, über den Höhenunterschied zu heben. Da aber die kommerzielle Nutzung des Kanals eingestellt wurde gab es für diesen Wasserhang keine Verwendung mehr. Das Projekt wurde aufgegeben. Leider wurden bei unserem Besuch dort keine Schiffe/Boote geschleust. Irgendwo war zu lesen das es dazu feste Zeiten gibt an auf, bzw. abwärts geschleust wird.

Wir fuhren dann weiter. In unseren Unterlagen wurde ein Bergdorf erwähnt das wegen seiner Lage an einer Schlucht besondere Erwähnung fand. Der Hérault hat sich seinen Weg durch die Berge gegraben und mündet südlich von Adge ins Mittelmeer.  Also fuhren wir nach Saint Guilhem le Désert und sahen es uns an. Leider gab es da in diesem Bergdorf keine Parkmöglichkeit für unser WoMo. Das war natürlich schade, denn die Fotos über dieses Dorf im Internet waren vielversprechend. Aber für zwei Kniekranke war es zu beschwerlich unterhalb des Dorfes zu parken und dann fast zwei Kilometer zurück zu gehen. So blieb mir nur die Möglichkeit ein paar Fotos vom Fluss zu machen

Der Tag war noch etwas zu jung um irgendwo stehen zu bleiben. Darum fuhren wir weiter. Wir nahmen erneut die Idee ins Visier nach Arles zu fahren und die Carmarque zu sehen. Wir machten uns auf den Weg Richtung Arles. Meine Frau stöberte mal wieder in den Reiseunterlagen. In Anduze sollte es eine interessante Kirche mit einem sehr alten Glockenturm geben. Diese Kirche hat auch eine historische Bedeutung. Aber im Internet finde ich darüber nichts. Außerdem gab es in Anduze einen kostenlosen Stellplatz, also fuhren wir dort hin. Der Stellplatz war echt super, die Kirche war geschlossen, viel gesehen haben wir da nicht.


Samstag, 23.3.2022, Nîmes und Carmarque!

Von Anduze nach Nîmes sind es etwa 48 Kilometer. Das schafften wir in gut 45 Minuten. Wir wollten so früh wie möglich in Nîmes sein wegen dem Parkplatz. Ich hatte vorher die Googletante befragt. Es gab ausgewiesene Parkplätze in der Nähe der Arena/Amphietheater. Aber ob die für ein WoMo groß genug waren das war nicht zu ersehen. Schließlich fand ich einen freien Parkplatz in einer Seitenstraße nur wenige Hundert Meter von der Arena weg.

Das war natürlich schon optimal. Wir hatten noch Zeit in Ruhe zu frühstücken und brachen dann auf Richtung Arena. Die Arènes des Nîmes wird als die am besten erhaltene Arena aus der römischen Zeit angesehen und wird sogar heute noch aktiv genutzt. Auf einem Plakat wurde für die nächste Großveranstaltung geworben. Wir wurden Zeuge als für dieses Ereignis Proben stattfanden. Alles weitere wissenswerte über diese Arena findet sich im WWW. Wer also Interesse hat der schaut einfach selbst.

Wir hätten sicher gerne noch mehr von Nîmes gesehen. Aber zunehmend schlechteres Wette und die schlechte Aussicht auf Parkplätze an den weiteren Sehenswürdigkeiten ließen uns von der Idee Abstand nehmen. Stattdessen fuhren wir tatsächlich nach Arles und weiter der "D570" folgend durch die Carmarque. Diese Straße führt weiter nach Saintes Maries de la Mer, die heimliche Hauptstadt der Carmarque.

Es war, zugegeben, etwas enttäuschend. Wir hatten gehofft etwas mehr von der Tierwelt dort zu sehen. Aber wirklich viel gesehen haben wir nicht. Wir hätten wohl doch direkt in den Nationalpark fahren müssen mit den Rädern. Oder vielleicht war es einfach nicht die richtige Jahreszeit. Wir sahen noch kurz nach dem Meer und stellten fest, es wurde ungemütlich und stürmisch. Das Wetterradar hatte eigentlich etwas anderes behauptet. 

So verließen wir dann dieses Ort und fuhren in Carro auf einen Stellplatzt direkt am Wasser. Näher ran an das Meer kommt man wohl kaum. 


Sonntag, 24.4.2022, die Klippen von Cassis!

Wann die Idee geboren wurde nach Saint Tropez zu fahren weiß ich nicht mehr genau, aber irgendwann kam uns diese Idee. Ich hatte dann gesagt das wir mit unseren Rädern/Saxonetten durch Saint Tropez radeln. Ich hatte mir schon einen Stellplatz in der Nähe von Saint Tropez ausgeguckt und dort wollten wir dann auch hin.

Das stürmische Wetter hatte sich über Nacht gelegt, die Aussicht im Wetterradar war gut, denn das war wichtig für den Tag. Denn hätte es weiter so gestürmt hätten wir diese Küstenstraße nicht fahren können weil sie dann gesperrt ist. 

Aber erst einmal mussten wir durch Marseille. Es regnete sehr heftig als wir morgens Marseille durchquerten. Es ist die älteste Stadt Frankreichs mit einem bedeutendem Hafen und sicher auch sehr interessant für ein Sightseeing. Aber, ganz ehrlich, dazu ist mir die Stadt zu groß und zu anstrengend. Wer etwas von Marseille sehen will, der sollte sich eher 2-3 Tage Zeit nehmen. Wir fuhren also weiter und zwar in den kleinen Ort  Cassis.  Irgendwo an der "D559" machten wir Halt und frühstückten erst mal in Ruhe. Das Wetter legte sich tatsächlich, der Himmel wurde immer klarer. Es gab also die Möglichkeit diese atemberaubende Rte des Crêtes zu befahren. Kurz nach Cassis zweigt die "D141" ab und dann taucht zunächst dieser mächtige Felsen auf! In unseren Reiseunterlagen war zu lesen das die Klippen von Cassis bis über 400 Meter aufragen. Cap Canaille ist laut Google Earth etwa 320 Meter hoch. Über eine kurvenreiche und enge Straße erreichten wir bald einen Parkplatz um schließlich selbst auf diesem Felsen zu stehen.

Bei Kilometer 8,5 der Rte des Crêtes gibt es einen weiteren Parkplatz. Von dort zweigt eine Stichstraße ab die Einbahnstraße gekennzeichnet ist und nicht befahren werden darf. Diese kleine Straße führt zu einem Leuchtturm, der allerdings militärisches Sperrgebiet ist und nicht fotografiert werden darf. Aber von dort oben hat man eine schönen Blick auf den Ort La Ciotat, wo die Rte des Crêtes schließlich endet.

In La Ciotat mündet die D141 wieder in die D559. Und die D559 führt praktisch an der gesamten Côte d'Azur entlang bis sie wenige Kilometer vor Cannes in die D6098 übergeht. Aber bis dahin kamen wir ja nicht. Wir folgten der Küstenstraße durch Orte wie Sanary sur Mer, Toulon, Carqueiranne, Hyères, Le Lavandou, Cavalaire sur Mer und zuletzt La Croix Valmer. Dort bogen wir ab nach Ramatuelle um dort am Strand den Stellplatz Aire de Camping Bonne Terasse zu erreichen.


Montag, 25.4.2022, Saint Tropez

Unsere Saxonetten sind ja seit ein paar Jahren schon unsere Begleitfahrzeuge. Sie waren in Kopenhagen, Amsterdam, Dubrovnik. Jetzt waren sie auch in Saint Tropez.

Natürlich hätte ich jetzt hier ein paar schöne Bilder von den schönen Yachten der Reichen und Schönen hier zeigen können. Ich habe aber darauf verzichtet welche zu machen. Ich kann mir durchaus denken das der eine oder andere Promi das nicht gerne sehen würde. Uns hat es gereicht den Hafen einmal zu sehen und in einem netten Lokal einen Kaffee zu trinken.

Wir schlenderten dann noch etwas durch die Altstadt Richtung Zitadelle. Aber da den Berg erklimmen war uns dann zu anstrengend. Wie schon erwähnt, wir sind beide Kniekrank. Ein paar schöne Eindrücke werde ich dann doch in die Galerie setzen. Vor allem aber die Bilder vom Sonnenaufgang am Strand.

Es war der erste Tag in diesem Urlaub mit freier Sicht Richtung Osten. Darum bin ich mal etwas früher aus dem Bett und zum Strand. Genießt diese Bilder, denn so etwas mache ich eher selten. Ich bin eher der Typ für Sonnenuntergänge.

Achja, zu erwähnen ist noch unser Einkauf am Vormittag. Gut, der Ort Ramatuelle ist nur wenige Kilometer von Saint Tropez entfernt. Aber der Supermarkt dort, der ist gerüstet und hat sich scheinbar auch auf finanziell besser bestücktes Klientel eingestellt. Ein Supermarkt der einen Cognac für 2980 Euro im Sortiment hat?! Und die Fleischtheke, die war auch sehr gut bestückt. Feinste Steaks, sogar dry aged. Schon mal nicht alltäglich. Wir haben uns auch ein schönes Steak gekauft und abends dann 600 Gram Rumpsteak für 24 Euro auf den Grill gelegt.

Abends ging es dann an die ersten Überlegungen was wir denn auf dem Weg Richtung Heimat noch sehen wollten. Es kamen die Verdonschlucht und die Ockerfelsen ins Programm. Ganz zum Schluß sollte es noch nach Munster in die Käserei gehen, Mitbringsel einkaufen.


Dienstag, 26.4.2022, die Verdonschlucht!

Ein weiteres Schauspiel spektalurärer Natur sollte uns erwarten. Unsere Reiseunterlagen behaupteten das die Verdonschlucht die größte ihrer Art in Europa sei. Das zu überprüfen überlassen ich jedem selbst. Es verschiedene Varianten dies Schlucht anzufahren, das lässt sich auf Maps recht gut einsehen.

Wir kamen ja quasi aus dem Süden und fuhren zunächst um den Golf von Saint Tropez herum nach Sainte Maxime. Von dort mehr oder weniger Richtung Norden über die "D25/125", "D1555" und "D955" bis Comps sur Artuby. Dort zweigt die "D71" ab, welche dann direkt zum ersten Aussichtspunkt der Verdonschlucht führt. Am Balcon de La Mescla bekamen wir die ersten überwältigenden Eindrücke dieser mächtigen Schlucht. Am Pont de l'Artuby überquerten wir den kleinen Nebenfluss L'Artuby, der leider nur bei Schneeschmelze und nach ausgiebigem regen Wasser führt. 

Weiter der D71 folgend erreichten wir weitere Aussichtspunkte und konnten uns eigentlich nicht satt sehen. An einem dieser "Spots" haben wir sogar Greifvögel beobachten was uns besonders gefreut hat. Wenige Kilometer vor Aiguines gibt es dann die Aussicht auf den See der vom Vardon gebildet wird. Soweit ich sehen konnte ist das ein natürlicher Stausee. Denn unter der Pont du Galetas kommen Kanuten und andere Bootsfahrer ungehindert in den Fluss und damit in die Schlucht, es gibt keine Staumauer.

Wir hatten uns für diesen Tag noch etwas mehr vorgenommen, wussten aber schon bald das wir es zu den Ockerfelsen in Roussillon nicht mehr schaffen würden. Wir fuhren in das kleine Städtchen Apt in der Nähe dieser Ockerfelsen und ließen uns dort auf dem Camping les Cèdres nieder. 


Mittwoch, 27.4.2022, Roussillon, Avignon, Le Teil

Die Ockerfelsen in Roussillon sollten unser nächstes Ziel werden. Von Apt ist es nicht weit dort hin. Wir hatten erst überlegt mit den Saxonetten von Apt aus zu fahren. Vielleicht wäre das die bessere Wahl gewesen.

Zunächst einmal begann der Tag mit einem Frühstück in Roussillon. Dann begann das Drama mit dem Parkplatz. Es gibt mitten in Roussillon einige Parkplätze, aber die sind für Wohnmobile gesperrt. Der für Wohnmobile ausgewiesene Parkplatz liegt etwas entfern von dem Eingang zu den Ockerfelsen. Soweit wir es auf Google sehen konnten gibt es dort einen ausgewiesenen Weg zu diesen Felsen. Der beginnt etwas oberhalb im Ort und kostet natürlich Eintritt. Es gab aber keinerlei Informationen darüber wie weit es zu gehen ist, darum brachen wir unseren Besuch dort ab und kehrten zum WoMo zurück. Wir hatten natürlich das Verbotsschild ignoriert und auf einem Parkplatz mitten im Ort geparkt. Um nicht unnötig Ärger zu bekommen wollten wir unseren Aufenthalt eh kurz halten. So bekamen wir von diesen legendären Ockerfelsen nicht viel zu sehen. 

Wir verließen Roussillon und fuhren nach Gordes. Dieser Ort scheint direkt aus den Felsen heraus zu wachsen. Und ist daher einen Besuch wert. Wir beließen es aber bei den Fotos vom Viewpoint und verzichteten darauf weiter in den engen Ort hinein zu fahren. Statt dessen fuhren wir nach Avignon. 

In Avignon sollte es eine wunderschöne Altstadt geben mit dem angeblich schönsten Platz der Welt und dem Papstpalast. Das hätten wir uns auch gerne angesehen. Aber auch hier gab es wieder ein Problem mit dem Parkplatz. Alle zentrumsnahe Parkplätze waren mit einer Höhenbeschränkung versehen. Da kamen wir also nicht hin. Der einzige Parkplatz der in Frage kam war voll. Und selbst von dort hätten wir noch extra unsere Räder gebraucht um über die Rhone zu kommen. Das war es dann also mit Avignon.

Es war eh allmählich Zeit für die Heimreise, also fuhren wir noch einige Kilometer nach Norden. Der Rhone folgend kamen wir bis Le Teil. Dort fanden wir einen kostenlosen Stellplatz und blieben über Nacht. Die Brücke über die Rhone verbindet Le Teil mit Montélimar. Vom Stellplatz über die Brücke sind es nur einige Hundert Meter zu einem sehr schön angelegten Naherholungsgebiet mit Liegewiesen und Bademöglichkeit.


Donnerstag, 28.4.2022, Munster

Am Mittwoch hatte sich eine Änderung in unserem Urlaubsplan ergeben. Wir mussten um einen Tag verkürzen und sollten so bereits am Freitag statt am Samstag daheim sein. Das rief nach einen sehr verwegenen Plan. Von Le Teil aus wollten wir in einer "Großetappe" bis Munster im Elsass. Wir mussten auch noch diverse Reisemitbringsel für unsere Familie einkaufen. Günstig tanken wollten wir auch, wir wollten also sehr viel an diesem Donnerstag. Und was ich euch sagen? Wir haben es auch geschafft.

In Montélimar gibt es ein großes Einkaufszentrum mit günstiger Tankstelle dabei. Dort bekamen wir diverse Spezialitäten für die Verwandschaft und Diesel für 1,83. Die Dieselpreise in Frankreich hatten sich auf durchschnittlich 1,87 gesetzt. Dabei gab es aber erhebliche Unterschiede von teils über 20 Cent. Am günstigsten tankten wir einmal für 1,81. Der teuerste Diesel hätte 2,05 kosten sollen. 

Nach dem alles erledigt war sind wir dann kurz hinter Montélimar auf die Autobahn. Nach gut 5 Stunden und 510 Kilometern Autobahn verließen wir diese kurz vor Mülhausen. Dieser Spaß kostete uns so nebenbei 77,50 Euro an Autobahngebühren. Dann ging es auf der D83 bis Colmar und dann weiter nach Munster. Nach insgesamt 575 Kilometern erreichten wir gegen 16.30 Munster und fuhren dort zu der Käserei. Natürlich mussten noch einige Laibe Munsterkäse mit an Bord. Die Nacht verbrachten wir auf dem offiziellen Stellplatz in Munster.


Freitag, 29.4.2022, Heimfahrt

Wir kamen erneut durch Colmar, tankten dort noch mal recht günstig, und traten dann den Heimweg an. Wir nahmen nahezu die gleiche Route wie am Karfreitag. Dabei übersahen wir aber das es ja kein Feiertag sondern der "normale" Freitag war. Da wo wir Karfreitag gemütlich und stressfrei durch kamen mussten wir uns mit starkem LKW-Verkehr auseinandersetzen. Es war als nicht ganz so gemütlich und nicht ganz so stressfrei und dauerte insgesamt etwas länger. Für ca. 350 Kilometer brauchten wir etwa 6 Stunden. Evtl. hätten wir doch die Autobahn nehmen sollen. 

Wir hatten insgesamt gesehen eine richtig tolle Tour, haben sehr viel gesehen, aber auch einiges nicht gesehen. Mag sein das ein Land wie Frankreich mehr Zeit verdient um das Land zu erkunden. Angedacht ist jedenfalls schon eine weitere Tour an die Westküste Frankreichs.

Meine Frau fragte mich was mich denn am meisten beeindruckt hat. Neben den gigantischen Schluchten war dies eindeutig der frei Blick auf den Klippen von Cassis. Du stehst da echt ungesichert oben am Rand dieser Klippe, schaust hinunter und es geht über 300 Meter abwärts.

Was uns mancherorts etwas gestört hat war die Situation mit den Parkplätzen. Manchmal möchte man denken das Frankreich keine Wohnmobile in den Städten haben will. Was ich z.B. in einer Stadt wie Avignon nicht verstehen kann. Denn da wo riesige Busse stehen könnten auch Wohnmobile stehen. Darüber jetzt zu resümieren ist mir aber zu anstrengend. 

Frankreich wird uns wieder sehen. Es ist ein schönes Land mit sehr schöner Natur, atemberaubenden Schluchten und spektakulären Küstenstraßen. Auf bald, Frankreich!