Weihnachten in Kroatien


11 Tage in Mali Lošinj


Günstige Umstände verschafften uns die Möglichkeit über Weihnachten/Neujahr 2018/19 einige Tage weg zu fahren. Nach kurzer Recherche in den sozialen Medien wurde uns ein Ort in Kroatien empfohlen an dem es über Weihnachten immer schön sein soll.

Die Insel Lošinj war ursprünglich einmal kahl. Um 1860 herum begannen die Menschen dort Bäume zu pflanzen. Überwiegend Aleppokiefern, aber auch andere Baumarten, wurden gesetzt und verwandelten die Insel nach und nach zu der jetzt mit Wald bedeckten Insel. Dadurch hat sich ein einzigartiges Klima entwickelt welches wohltuend und heilend wirkt bei Erkrankungen der Lunge und Atemwege. Die kleine Stadt Mali auf der Insel Lošinj ist die größte Stadt aller kroatischen Inseln. In direkter Nähe zu Mali liegt der Camping Cikat, dort richteten wir uns ein.

Für die Anfahrt am Freitag, 21.12.18 wählten wir die einfachste und üblichste Variante über die Tauernautobahn und den Karawankentunnel nach Slovenien. Weiter an Ljubljana vorbei ging es nach Rijeka. Leider gerieten wir mitten in Ljubljana in einen Stau und wurden für gefühlte 1 1/2 Stunden aufgehalten. Dadurch war es kaum noch machbar Mali Lošinj noch am gleichen Tag zu erreichen. Wir hatten in unseren diversen Camping-Apps einen angeblich kostenlosen Stellplatz mit Restaurant in der Nähe von Rijeka gefunden. Aber da war leider geschlossen, also aßen wir irgendwo in einem Restaurant. Andere Möglichkeiten an Stellplätzen in der näheren Umgebung wollten zwischen 18,- und 22,- Euro nur um dort zu stehen und zu schlafen. Das war uns einfach zuviel und so machten wir uns auf den Weg mitten in die Stadt Rijeka und parkten unser WoMo an einem großen Einkaufszentrum. Natürlich ist uns bekannt das es in Kroatien verboten ist, frei zu stehen und außerhalb von Camping/Stellplätzen zu übernachten. Aber wir lasen auch im Internet darüber, das es durchaus Gegenden gibt wo es nicht so streng genommen wird und toleriert wird. Darum blieben wir bei diesem Einkaufszentrum über Nacht und blieben auch ungestört.

Am Samstag, 22.12.18 ging es dann nach dem Frühstück weiter Richtung Krk. An der Krk-Brücke muss ein kleiner Betrag an Maut bezahlt werden. Aber das war so wenig das ich mir das nicht gemerkt habe wie viel es war. Weiter ging es dann über die Insel Krk Richtung Cres. In Valbiska nahmen wir dann die Fähre nach Merag auf der Insel Cres. Von dort weiter nach Süden auf der 100 bis nach Osor. Eine kleine Drehbrücke trennt die Inseln Cres und Lošinj. Diese Brücke wird täglich um 9.00 und um 17.00 Uhr jeweils eine halbe Stunde für den Bootsverkehr geöffnet. Nach Osor geht die Fahrt dann weiter auf der 100. Nach ca. 22 km erreichen wir die kleine Stadt Mali und folgen dort den Hinweisen zum Camping Cikat. Den Platz erreichen wir gegen Mittag.

Wir hatten nicht reserviert weil wir nicht davon ausgingen das der Platz voll werden sollte. An der Rezeption erfuhren wir dann aber das der Platz zum größten Teil reserviert war. Wir bekamen trotzdem auch ohne Reservierung einen schönen Stellplatz unten am Wasser, eben einen der besonders begehrten Plätze. Und die ersten Tage hatten wir auch noch freie Sicht auf das Wasser. Aber mit jedem Tag füllte sich der Platz mehr und mehr. 

Der Camingplatz Cikat zählt sicher zu einem der größeren im Lande und bietet insgesamt knapp 900 Stellplätze. Sehr viele davon sind an Dauercamper vergeben, und ein weiterer Teil wird nur genutzt wenn der intergrierte Aquapark geöffnet ist. Ein weitere großer Teil des Platzes ist mit sog. Mobilehomes belegt. Diese sind teilweise erst 2018 errichtet worden und somit noch nagelneu. Die Gesamtfläche beläuft sich auf ca. 40 ha mit ca. 800 Metern Küstenlinie. Die Parzellen sind ausreichend groß dimensioniert und bieten auch für größere Wohnmobile ausreichend Platz. Leider sind die Parzellen etwas uneben und haben meistens keine waagerechte Ausrichtung. Darum kann das Ausrichten des Wohnmobils schon schwierig werden. Einige Camper zeigten dabei enorme Kreativität. Einige habe ich gesehen, die haben ein kleines Loch gegraben und dort ein Rad ihres WoMo´s "tiefer" gelegt.

Ansonsten bietet der Campingplatz sehr viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Es können auch spezielle Angebote gebucht werden für Menschen die mit den Lungen, bzw. Atemwegen Probleme haben. Der integrierte Aquapark ist sicher ein Vergnügungseldorado für Kinder, wenn er denn offen ist. Während unserer Tage dort waren diese Angebote nicht im Programm. Ab wann es das Eine oder Andere genau gibt lässt sich auf deren Homepage nachlesen. Ebenso auch die Preise für die unterschiedlichen Kategorien des Platzes. Während unserer Tage dort galt ein einheitlicher Preis für alle Plätze und es war somit sehr günstig mit ca. 14,- Euro pro Nacht/Tag. Den restlichen Tag unserer Ankunft dort verbrachten wir damit uns einzurichten und gingen abends noch etwas spazieren. 

Am Sonntag, 23.12.18 erkundeten wir die nähere Umgebung mit unseren motorisierten Rädern. Die Unterstützung durch den Motor zeigte sich als durchaus notwendig, denn die Wege und Straßen der Insel gehen schon mal recht steil aufwärts. Wir gingen auch noch etwas einkaufen, denn die Läden sollten Heiligabend und Weihnachten geschlossen bleiben. Ich fand auch einen "Baumarkt" wo ich mir noch 15 Meter Antennenkabel kaufen konnte. Die brauchte ich um endlich meine neue mobile Satellitenanlage ausprobieren zu können. Die Parzelle auf der wir standen bot keinen freien Blick zum Satelliten, darum wollte ich meine Satellitenschüssel weiter unten ins Freie stellen. Das klappte dann auch alles ganz prima und die neue Anlage erwies sich als durchaus lohnende Investition. Das ich dafür nur 64,- Euro ausgegeben hatte muss ja keiner wissen.

Dann zum Abend war es endlich soweit. Wir fuhren auf den Weihnachtsmarkt in Mali. Auf dem Hauptplatz am Hafen, mitten im Ort, bieten einige Buden ihre Köstlichkeiten und Getränke an. Allerdings beschränkt sich dieser Markt weitest gehend nur auf essen und trinken. Tagsüber werden auf anderen Ständen am Rande auch andere lokale Produkte wie Wurst, Schinken und Käse angeboten. Am besten, so war einhellig die Meinung, schmeckt es beim Bombastic. Die Jungs dort an dem Stand machen den besten Burger den wir jemals gegessen haben.

Ich weiss, die Fotos sind etwas unscharf, weil die Autofokusfunktion meines Smartphones hier einfach überfordert ist. Ich weigere mich aber ein dreimal so teures Handy zu kaufen nur damit die Bilder besser werden. Und jedes Mal extra einen Fotoapparat mit zu schleppen habe ich mir auch abgewöhnt.

Montag, der 24.12.18, Heiligabend!

Wir machten gleich nach dem Frühstück eine kurze Tour mit unseren Rädern und waren dann rechtzeitig zurück. Wir hatten im Plan gelesen das heute ein echt traditionelles Ereignis am Platz stattfinden sollte. Das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaumes. Dazu etwas Livemusik und etwas zum Essen. Jemand spielte auf dem Akkordeon weihnachtliche Melodien, auf dem Tisch standen Teller mit Brot und Kabeljau der zu einer cremigen Masse verrührt war. Wie genau das genannt wird war nicht zu erfahren, ist aber etwas traditionell einheimisches. Ich glaube, Kabeljaupaste trifft es am ehesten, und schmeckt sehr lecker auf frischem Weißbrot.

Der Baum stand in der Früh einfach schon da, die Sachen zum schmücken stehen dann in Kartons parat. Irgendwann fängt irgendeiner einfach an etwas zu nehmen und an den Baum zu hängen. Und wenn die Kartons leer sind ist der Baum eben fertig, egal wie er dann aussieht.

Wir beteiligten uns natürlich auch daran und fanden das es durchaus auch ein feierlicher Moment war als wir unser gemeinsames Werk dann betrachteten. Auch wenn wir als Weihnachtsmuffel vor der Feier mit den Verwandten geflohen sind, soviel Weihnachten darf es dann doch sein.

Am Nachmittag setzten wir uns noch mal auf unsere Räder und fuhren auf den Hügel südlich von Mali. Auf ca. 175 Metern gibt es den ersten Aussichtspunkt, oder auf Neudeutsch: Viewpoint. Der Blick von dort auf Mali ist herrlich!

Nach unserer kleinen Tour ging es dann alsbald zum Abendessen. Das auf dem Platz befindliche Restaurant hatte Spanferkel im Angebot. Ich hatte vormittags spontan reserviert. Wir hatten uns auch bereits mit unseren Nachbarn etwas angefreundet und waren zum Spanferkelessen verabredet. Und es war ein durchaus gelungenes Essen. Das Spanferkel war lecker zubereitet.

Den ersten Weihnachtstag verbrachten wir überwiegend auf dem Platz. Es gab nichts weiter zu tun als NICHTS zu tun. Ruhe, Erholung, Entspannung. Ein kleiner Spaziergang, viel mehr passierte nicht. So ging es dann weiter bis zum Sonnenuntergang.

Am zweiten Weihnachtstag kamen wir zumindest soweit das wir unsere Räder nahmen und nach Veli Lošinj fuhren. Der kleine Küstenort an der Ostseite der Insel ist allemal ein Ausflug wert. Und es macht sicher noch mehr Spaß wenn die Cafés am Hafen auf haben. Aber am zweiten Weihnachtstag war dort auch noch alles geschlossen.

Die weiteren Tage verliefen dann ähnlich. Ein kleiner Ausflug mit den Rädern, Spaziergang an der Küste entlang, ab und zu etwas einkaufen. Wir nutzten die Kraft der Sonne und setzten uns auch mal einen ganzen Nachmittag mit unseren Stühlen ans Wasser. Wenn die Sonne schien und kein Wind vom Meer kam erreichten wir Temperaturen von über 20 Grad. Wir sahen auch mal Leute baden gehen, obwohl das Wasser schon sehr kalt war. Aber wer es mag, warum nicht!

So ging es weiter bis zum Silvesterabend. Wir hatten uns für eine Veranstaltung im Nachbargebäude des Platzes angemeldet. Eigentlich ist das Guesthouse Helios im Winter geschlossen. Aber für Silvester wurde dort aufgemacht und eine Feier mit Livemusik und Büfettessen angeboten. Gemeinsam mit unseren inzwischen befreundeten Nachbarn machten wir uns auf den Weg dort hin. Wir bekamen unsere Plätze zugewiesen und erlebten eine lustige Begebenheit mit der Bedienung die für unsere Tische eingeteilt war. Weil es zwei kleine Tische waren mit jeweils eigener Nummer kam die Bedienung etwas durcheinander. Wir setzen uns paarweise nebeneinander, aber dadurch saßen die Frauen an einem Tisch, und wir Männer am Tisch daneben. Die Bedienung hatte uns aber "falsch sortiert" und dachte zuerst das die Frauen und wir Männer jeweils ein Paar wären. Ihrer Mimik und ihrem Verhalten entnahmen wir dann wie peinlich ihr dieser Irrtum war. Und wir lachten den ganzen Abend darüber weil wir das einfach lustig fanden. 

Der Abend verlief dann wie viele andere Abende dieser Art auch. Die Musik spielte gut, aber sehr laut. Die Gäste waren sehr international und kamen aus sieben Ländern um gemeinsam friedlich zu feiern und zu essen. Das Büfett war reichhaltig und sehr schmackhaft. Zur Mitternacht ging es heraus an den Strand zum Sektempfang und Feuerwerk.

Der Neujahrstag brachte dann doch etwas überraschendes. Wir beschlossen spontan unseren Aufenthalt um einen Tag zu kürzen und bereits am 2.1.19 unsere Rückfahrt zu starten. Das hieß dann Arbeit für mich! Ich verstaute die Räder auf der Heckbühne und bereitete soweit alles vor damit wir dann am 2.1. möglichst wenig zu tun hatten und zeitig los kamen.

So verließen wir dann am 2.1.19 den Camping Cikat gegen 9.30 und machten uns auf den Weg nach Hause. Um 11.00 waren wir in Merag auf der Fähre. Wir kamen gut durch Slowenien und gerieten danach aber auf der Tauernautobahn in schlechtes Wetter mit starkem Schneefall. Teilweise ging es nur mit 30 Km/H vorwärts, aber es ging vorwärts. Bis wir Abends dann Hallein erreichten und dort zu Abend aßen. Entgegen unserer ersten Entscheidung dort zu übernachten überwarfen wir diesen Entschluss und machten uns nach dem Essen erneut auf den Weg. Wir hatten überlegt, wenn wir durchfahren würden, dann könnten wir so gegen Mitternacht daheim sein. 

Leider hatten wir da nicht bedacht das eine durch Blitzeis entstandene Eisplatte am Knoten Salzburg unseren Plan zunichte machen würde. Wir standen etwa 2 Stunden 4 km vor Salzburg im Stau und mussten warten, bis sich entgegen kommende Räumfahrzeuge zu dieser Eisplatte durcharbeiten konnten. Kurz vor Mitternacht erreichten wir schließlich die Grenze und fuhren noch bis Bernau. Dort verbrachten dann die restliche Nacht und schliefen auf dem Penny-Parkplatz.

Am 3.1.19 ging es nach dem Frühstück dann weiter. Die Straßen waren frei, es gab keine Probleme mehr. Gegen Mittag waren wir daheim.

 

So endet hier die Geschichte zu unserem ersten "echten" Weihnachtsurlaub mit unserem Wohnmobil. Ich habe hier zum Schluss noch ein paar Bilder von der Insel und von den teilweise sehr schönen Sonnenuntergängen in eine Galerie gepackt. 

Wohin es uns zum nächsten Weihnachten verschlagen wird steht aber noch in den Sternen!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Norbert (Mittwoch, 16 Januar 2019 01:31)

    Ich habe für einige Seiten meiner Homepage eine Kommentarfunktion eingebettet. Wer möchte kann dies nutzen um mir und anderen Besuchern meiner Seiten etwas mitzuteilen!
    Liebe Grüße, Norbert