Amsterdam, die Zweite


Ein glücklich gewähltes Zeitfenster in den Osterferien erlaubte es uns für einen kurzen Trip nach Amsterdam zu fahren. Wir hatten Amsterdam schon einmal im Dezember 2017 besucht. Das Wetter war zu der Zeit aber nicht sonderlich ansprechend. Darum war uns schon länger klar das wir Amsterdam noch einmal aufsuchen wollten. Während der Osterferien war uns allerdings schon bewusst das es schwierig wird einen Platz für unser Wohnmobil zu bekommen. Aber ein glücklicher Umstand ermöglichte es uns auf dem Camping Vliegenbos zu reservieren! 

Wir hatten einige Tage Zeit und konnten auf dem Weg nach Amsterdam einen Abstecher nach Vellmar bei Kassel zu machen. Freunde von uns hatten sich dort eine Wohnung gekauft und waren dort hingezogen. In Vellmar gibt es einen kostenlosen Stellplatz für Wohnmobile am Hallenbad Vellmar. Dort war unser Wohnmobil bestens aufgehoben während wir unsere Freunde besuchten. Allerdings sei hier zu erwähnen, das sich dieser Stellplatz auf drei, sehr enge Parkplätze beschränkt, welche eben für Wohnmobile ausgewiesen sind. Und eng heißt hier wirklich das größere Wohnmobile keinen Platz finden.

Blick vom Herkules
Blick vom Herkules

Natürlich gehörte zu unserem Besuch bei unseren Freunden auch ein Ausflug nach Kassel. Und Kassel sehen heißt, das es ein absolutes Muss ist zum Herkules hinauf zu fahren auf die Wilhemshöhe. Von der A7 aus gesehen gibt es eine Stelle, von der aus man den Herkules von unten sehen kann. Aber auch nur bei guter Sicht. Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter, aber der Weg da hinauf lohnt sich trotzdem. Auch wenn die Wasserspiele noch nicht im Betrieb waren und der Herkules derzeit umfassend saniert wird, die Aussicht von dort oben ist grandios.

Wir setzten unseren Ausflug fort und fuhren nach Hannoversch-Münden. Die prächtige Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern ist ein lohnendes Ziel. Und auch bei eher etwas trüberem Wetter macht es Spaß durch die Gassen zu spazieren und die teils jahrhundertealten Gebäude mit ihrem Fachwerk zu bestaunen.

Am folgenden Tag ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück weiter nach Amsterdam. Gegen 14.30 erreichten wir unser Ziel am Camping Vliegenbos.

Der Camping Vliegenbos liegt in Amsterdam Nord und ist über den Autobahnring A10 gut zu erreichen. Etwas schwierig ist die Einfahrt zu dem Platz. Weil die Zufahrt zum Platz von der Straße aus nicht gleich erkennbar ist sind wir zunächst mal daran vorbei. Und nach der Wende im nächsten Kreisverkehr sahen wir das es anderen Wohnmobilisten nicht besser erging. Am Platz angekommen wurde es zunächst mal etwas hektisch weil einige andere Wohnmobilisten noch vor mir standen. Aber die nette Dame von der Rezeption kam gleich gezielt zu mir und fragte nach der Reservierung, welche ich ja glücklicherweise zuvor getätigt hatte. Wir bekamen unseren Platz zugewiesen und richteten uns ein. Der Platz hat uns auf Anhieb sehr gut gefallen. Die Parzellen sind recht eben angelegt und geschottert. Allerdings kamen uns die Parzellen etwas eng gesteckt vor. Aber wir hatten trotzdem keine Probleme mit den Nachbarn. Die sanitären Anlagen sind im Top-Zustand, sehr gepflegt und sauber, und werden mehrmals täglich gereinigt.

Unsere frühe Ankunft ermöglichte es uns noch am ersten Nachmittag einen ersten Ausflug in die Stadt zu machen. Nur wenige Meter vom Platz ist die nächste Haltestelle. Der Bus 38 fährt alle paar Minuten bis kurz vor die Personenfähre. Von der Haltestelle Valkenweg sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zur Fähre. Und diese Fähre wiederum fährt alle paar Minuten zum Hauptbahnhof.

Wir schlenderten durch die Straßen im Zentrum von Amsterdam, setzten uns hier und da in eine Straßenbahn und erkundeten die Grachten. Allerdings verzichteten wir auch bei unserem zweiten Besuch in Amsterdam auf eine Grachtenfahrt mit dem Boot. Wir verzichteten auch, wie schon bei vielen anderen Unternehmungen zuvor, auf Besuche von Museen und Ausstellungen. Das ist einfach nicht so unser Ding. Wir sehen eben gerne das was wir sehen wollen. Was uns aber besonders auffiel war eine besondere Burgerbude. Diese Burgerbude gibt es mehrfach in Amsterdam und hat etwas was wir zuvor noch nie gesehen hatten: Frische Burger und andere Snacks aus dem Automaten. Und die anderen Fotos sind Eindrücke aus der Stadt. Unter anderem die Rembrandt-Statue mit den Figuren aus dem berühmten Gemälde "Die Nachtwache.

Für den zweiten Tag in Amsterdam hatten wir uns etwas besonderes vorgenommen. Das A´DAM Lookout ist ein Gebäude mit einer riesigen Aussichtsplattform. Und es hat die höchste Schaukel der Welt auf seinem Dach. Das ist natürlich etwas für Adrenalin-Freaks. Ich bin für so was zu alt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es wurde zunehmend wärmer. So war es auch auf dem freien Dach gut auszuhalten. Die Aussicht von dort oben ist natürlich grandios, und genau dafür wurde dieses Gebäude extra gebaut. Ein besonderes Highlight ist der Fahrstuhl. Der Liftboy, ja den gibt es dort noch, lässt alle Gäste im Fahrstuhl nach oben blicken. Die zunächst noch dunkle Decke der Fahrstuhlkabine gibt dann plötzlich den Blick frei auf ein buntes Lichtspektakel im Fahrstuhlschacht. Aber nach 20 Sekunden ist der Spaß vorbei, länger dauert die Fahrt in 100 Meter Höhe nicht.

Etwas beängstigend ist für manche für der Blick durch das Bullauge im Boden der Aussichtsplattform. Von unten schaut es dann weniger gefährlich aus.

Der weitere Verlauf unserer Tour sah auch dieses Mal wieder vor, in den hohen Norden zu meinen Verwandten zu fahren. Darum sollten unsere nächsten Tage gut geplant sein. Wir hatten für drei Nächte auf Camping Vliegenbos gebucht. Und weil es uns zu teuer erschien mit dem Bus zum Keukenhof zu fahren nahmen wir uns den Ausflug dort hin in Eigenregie vor.

Wir haben immer wieder am Hauptbahnhof Schalter und Sammelstellen für Busfahrten zur Tulpenblüte im Keukenhof gesehen. Aber für 39,- Euro mit lärmenden Menschen in einen Bus zu steigen und dann unter Zeitdruck den Tulpengarten anschauen, das war uns zu blöd. Zum Keukenhof sind es von Amsterdam Nord etwa 47 Kilometer. Die Tickets lassen sich vorher schon per Smartphone buchen und bezahlen. Das erspart einem das lange Anstehen, weil am Eingang nur noch die im Smartphone hinterlegten QR-Codes gescant werden müssen. Trotzdem sind 18,- pro Person schon ein stolzer Preis für den Einlass in dieses Tulpenparadies. Aber da es tatsächlich zeitlich begrenzt ist und die Tulpenblüte nur für wenige Wochen zu sehen ist sollte man das Geld ausgeben und es sich anschauen, wenn man eh schon in der Nähe ist.

So machten wir es dann auch. Wir frühstückten zeitig, machten unser WoMo startklar, waren um 8.30 mit dem Checkout fertig und standen schon um 9.30 auf dem Parkplatz am Keukenhof. Der frühe Vogel fängt den Wurm, haben wir uns gedacht. Und es war richtig so, wir waren vor dem größeren Andrang schon drin. Und ließen uns Zeit die prächtigen Farben zu genießen. Die vielen unterschiedlich angelegten Beete mit den verschiedensten Tulpen sind eine wahrer Augenschmaus.

Windmühle in Papenburg
Windmühle in Papenburg

Die frühe Ankunft am Keukenhof hatte auch den Hintergrund das wir die Niederlande verlassen wollten. Wir hatten uns überlegt noch mal direkt ans Wasser zu fahren. Dazu hatten wir uns einen Stellplatz in Cuxhaven ausgesucht. Aber diese Etappe erschien uns dann doch zu lang. Darum legten wir zur Übernachtung noch einen Zwischenstop in Papenburg ein. Papenburg hatten wir ja auch schon auf unserer Tour zwischen den Tagen 2017 besucht. Darum war uns der kostenlose Stellplatz beim Roten Kreuz bekannt. 

Morgens ging es dann weiter nach Cuxhaven. Vor dem Besuch bei der Verwandtschaft in Schleswig-Holstein wollten wir noch etwas Entspannung und Ruhe am großen Wasser genießen. Wir erreichten Cuxhaven gegen Mittag und suchten uns den etwas günstigeren Stellplatz am Messeplatz aus. Es gibt mehrere Stellplätze in Cuxhaven mit unterschiedlicher Ausstattung und entsprechend gestaffelten Preisen. Der Stellplatz am Messeplatz zählt hier zu den günstigeren. Für 8,50 pro 24 Stunden ist dieser Platz auch absolut okay! Die Toiletten sind kostenlos nutzbar und werden regelmäßig gereinigt. Entsorgung ist auch kostenlos dabei. Gegen Aufpreis gibt es Strom und Frischwasser. Wobei das mit dem Strom Glücksache ist. Es gibt nur einen großen Verteiler in der Platzmitte. Aber die Steckdosen reichen nicht für alle Plätze. Unsere Batterien waren voll, also war das für uns kein Thema.

Die Dusche, die hier am Platz sein soll, ist etwas kompliziert zu erklären. Es gibt eine Dusche, aber die ist auf der anderen Seite vom Deich in einem separaten Gebäude. Beim Platzwart oder bei der Putzfrau kann man Münzen erwerben um diese Dusche zu nutzen.

Direkt am Platz gibt es einige "Fressbuden", da ist für jeden Geschmack etwas dabei, und es ist relativ preiswert dort zu essen. Der Strand ist riesig und lädt zum verweilen oder spazieren ein. Vom Deich aus kann man die großen Schiffe sehen die aus der Elbe kommen und in die Nordsee fahren. Wir genossen die Stunden der Ruhe und Entspannung. 

Inzwischen hatten wir den Karfreitag vor uns. Nach einer sehr ruhigen Nacht machten wir nach dem Frühstück noch die üblichen Arbeiten am Wohnmobil und starteten dann Richtung Elbe. An der Elbe entlang führen dann nach Wischhafen. Obwohl wir schon so gegen 10.30 an der Elbfähre nach Glückstatt waren standen wir doch schon einen Kilometer in der Schlange. Es dauerte etwa 2 Stunden bis wir dann in Glückstatt ein gemütliches Kaffeehaus aufsuchen konnten. Dann ging die Fahrt weiter bis zum Hof meines Vaters, wo wir dann meine Verwandten trafen.

Die Rückfahrt starteten wir dann am Ostersamstag um der Reisewelle auf der Autobahn zu entgehen. Wir haben auf einem Autohof in der Nähe von Hildesheim übernachtet und fuhren dann am Ostersonntag gemütlich auf relativ leeren Autobahnen nach Hause.